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Neu auf Facebook 26.01.2024

Ein Schusswaffengebrauch gehört zu den belastendsten Erfahrungen, die du als Polizist/in erleben kannst. Auch die daraus resultierenden Maßnahmen und Erfahrungen mit Vorgesetzten/Medien/Verwaltung u.v.m. können dich sehr belasten. Es ist wichtig, dass du von Anfang an gut für dich sorgst.

Versuche unmittelbar nach dem Einsatz an einen sicheren und vertrauten Ort (z.B. auf der Dienststelle) zu kommen, wo du Ruhe und Schutz hast, um dich zu beruhigen und zu sammeln.

Nimm deine körperlichen und physischen Bedürfnisse nach Bewegung, Ruhe, frischer Luft, Trinken und Essen wahr und ernst.

Bleibe nicht allein, sonder führe Gespräche mit jemanden, der dich anhören kann und darf (z.B. mit einem/r Polizeizeiseelsorger/in, die auch das Zeugnisverweigerungsrecht haben). Denke auch daran, deine Angehörige zu verständigen.

Bereite dich auf die Vernehmung vor. Versuche das Erlebte zu rekapitulieren und zu strukturieren. Solltest du dir trotzdem unsicher sein, dann bitte um einen Rechtsbeistand.

In den Tagen nach dem Einsatz nimm dir die Zeit, die du brauchst, um das Erlebte zu verarbeiten. Führe Gespräche mit anderen beteiligten Einsatzkräften, z.B. in einer PSVN-E Nachbesprechung (ACHTUNG: das ist in manchen Bundesländern erst nach Abschluss eines Ermittlungsverfahrens erlaubt). Hole dir auch Unterstützung und Begleitung durch Psychosoziale Fachkräfte der Polizei (Polizeiseelsorge oder PSD). Reflektiere gut, wann du wieder in den Dienst gehen möchtest. Führe evtl. ein Tagebuch und notiere deine körperliche und psychische Befindlichkeit (wichtig auch in Hinblick auf eine Dienstunfallmeldung).

Eine gute Plattform für den Austausch findest du auch auf der Internetseite: www.schusswaffenerlebnis.de u.a. zu den Themen Dienstunfall, Rechtsbeistand, Versorgungsleistungen, Erfahrungen mit Gerichten und der Staatsanwaltschaft, Umgang mit der Presse, Partnerproblematiken oder ethisch-moralischen Fragen...

Polizeiseelsorger Matthias Zöller

https://www.facebook.com/polizeiseelsorger.zoeller

 


 

Polizeiseelsorger Andreas Ihm auf Facebook -dort ggf. mehr lesen!


 

Matthias Zöller schreibt auf Facebook:

In meinem letzten Post habe ich dir einlge Ideen vermittelt, wie du als #polizist eine Todesnachricht überbringen kannst. Das ist für viele Kollegen eine der belastendsten Aufgaben in ihrem Polizeiberuf. 

Deshalb ist es mir wichtig, dass du vor und gerade nach solchen Einsätzen gut für dich sorgst! Dafür möchte ich dir hier ein paar Gedanken mitgeben:

Auch bei einem solchen Einsatz gilt, die Belastung kannst du mit einer guten Vorbereitung bereits reduzieren: stelle dir vor, was du zu erwarten hast und mit welchen Reaktionen zu rechnen ist.

Ein solcher Einsatz konfrontiert dich auch mit deiner Endlichkeit. Das kannst du nicht verdrängen. Die Beschäftigung damit wird dir aber helfen, in so einem Einsatz gut zu bestehen.

Nach dem Einsatz reflektiere, wie es dir geht und was du gerade fühlst: Erleichterung, Verunsicherung, Kränkung, Ärger, …?

Verdränge deine Erlebnisse und Emotionen nicht, sondern nehme sie ganz bewusst wahr. Versuche vor allem negative Gefühle nicht wegzuschieben.

Frage dich, was du gerade brauchst, was deine Bedürfnisse sind? Ruhe, ein Gespräch, oder eine Pause?

Suche das Gespräch mit einem Kollegen oder einem Polizeiseelsorger, sprich aus, was dich bewegt und beschäftigt. Miteinander reden kann deine Belastung deutlich reduzieren.

Wenn du sehr geschlaucht bist, dann gilt auch hier: Stressabbau durch körperliche Betätigung kann helfen!

Versuche eine Balance zu finden zwischen Auseinandersetzung mit der belastenden Situation und Ablenkung davon. 

Achte bitte auch auf deine Kollegen! Frage ihn, wie er oder sie sich gerade fühlt, wie er den Einsatz erlebt hat? Frage ihn, ob er gerade Unterstützung und Hilfe braucht.

Wenn du diese Ideen beherzigst, wirst du diesen Einsatz gut bewältigen können. Du wirst ihn sicherlich nicht vergessen, aber du wirst ihn gut verarbeitet und er wird Teil deiner Berufsbiographie werden. 

Was hat dir schon geholfen, einen solche Einsatz zu bewältigen? Schreibe es mir!

matthias.zoeller@bistum-wuerzburg.de


 

Wer bin ich? Was will ich von meinem Leben, was sind meine Ziele? Welche Stärken und Schwächen zeichnen mich aus? Diese Fragen haben dich vielleicht nicht nur in der Pubertät beschäftigt, sondern auch jetzt noch mit 30 oder mit 50.

Von Matthias Zöller, Polizeiseelsorger.

Denn das Leben heute gibt dir viele Möglichkeiten: soll ich diesen Partner wählen, oder doch einen anderen? Soll ich diesen Beruf ausüben, oder doch etwas anderes machen? Soll ich diesen Weg gehen, oder doch einen anderen? Diese Fragen kannst du nur beantworten, wenn du weißt, wer du bist und was dich ausmacht.

Vielleicht hast du bis jetzt immer nur die Erwartungen anderer erfüllte, die deiner Eltern, deines Partners oder eines Chefs. Aber das macht dich auf Dauer unzufrieden. Deshalb ist Selbstfindung wichtig. Das ist nicht immer einfach, hat aber viele positive Aspekte. 

So hilft es dir, deinen Charakter und deine Werte zu entdecken und zu einer Persönlichkeit zu werden. Du kannst dein Selbstbewusstsein steigern und deine wahren Bedürnisse kennen lernen und dann deine Lebensumstände so arrangieren, dass sie dich glücklich machen. 

Wie geht das jetzt, fragst du dich vielleicht? Hier mal drei Tipps, die dir dabei helfen können: 

1. Verbringe Zeit mit dir selbst und versuche in Kontakt mit deinen Gedanken und Emotionen zu kommen. Dafür kann es hilfreich sein, auch mal das Handy weg zu legen und einfach still zu werden, zu meditieren oder zu beten

2. Verlasse auch ab und an mal deine Komfortzonen. Mache bewusst neue Erfahrungen oder die Begegnung mit anderen Menschen.

3. Begegne dir dabei mit Wohlwollen. So wie du bist ist es okay. Vergleiche dich nicht mit anderen, sondern lerne schätzen, was du bist und was du kannst.

Bei dieser Art von Selbstfindung geht es nicht darum, dich zu optimieren, sondern darum, dich besser kennen und lieben zu lernen. Das ist nie ganz abgeschlossen, sondern ein lebenslanger Prozess, aber es lohnt sich!


 

Immer wieder ein Thema!

Das Überbringen einer Todesnachricht ist eine hoheitliche Aufgabe der Polizei. Für viele #Polizstinnen und #Polizisten ist diese Aufgabe allerdings sehr herausfordernd und belastend. Tatsache ist, die Art und Weise wie eine Todesnachricht überbracht wird, ist einer von vielen Faktoren für die Angehörigen, den Verlust besser oder schlechter zu bewältigen. Deshalb ist es wichtig, dass diese Aufgabe gut gemeistert wird. Aber auch für dich selbst ist es wichtig, diese Aufgabe möglichst gut – mitfühlend, aber nicht mitleidend – zu bewältigen.

Deshalb fragst du dich vielleicht: wie kannst du das gut machen, aber auch, wie kannst du diese Aufgabe für dich gut bewältigen?  

Um dir eine kleine Unterstützung an die Hand zu geben, findest du in diesem Post ein paar wichtige Punkte des Überbringens, aufgeteilt in Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung.

Übrigens gibt es auch diese, von der Polizeiseelsorge entwickelte App, die du dir auf dein Handy laden kannst und damit immer schnell bei der Hand hast:

play.google.com/store/apps/details?id=systems.hug.apps.todesnachricht

apps.apple.com/de/app/todnachricht/id1390701116

 

Mir ist aber auch wichtig, dass du gut für dich sorgst und dir deiner Emotionen und deiner Erlebnisse bewusst bist. Verdränge nichts, sondern nimm dir Zeit und spreche z.B. mit Kolleg*nnen darüber. Sorge für einen guten Ausgleich und betreibe aktiven Stressabbau. Wenn es dir hilft, nimm Kontakt mit uns von der Polizeiseelsorge auf. 

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 Leider wirst du im Polizeiberuf fast täglich mit Tod und Sterben konfrontiert. Um gut damit umgehen zu können, brauchst du geeignete "Coping-Strategien". Mit „Coping“ (von englisch to cope with, „bewältigen, überwinden“) wird die Art des Umgangs bezeichnet, um eine schwierige Erfahrung zu bewältigen. 

Helfen kann es dir z.B., eine professionelle Distanz einzunehmen, indem du in deiner Rolle bleibst und deine Aufgaben erfüllst. Dabei können dir kleine Rituale helfen, um z.B. deine Arbeit gut von deiner Freizeit zu trennen. Aber auch klare Aufgaben und To-do-Listen können helfen, in einer professionellen Distanz zu bleiben. 

Wichtig ist aber auch die Erfahrung von Kohärenz. Damit ist die Fähigkeit gemeint, deinem Handeln einen größeren Sinn geben zu können (z.B. ich verhindere Schlimmeres...), dass du das, was passiert ist, verstehen kannst (ich verstehe die Zusammenhänge) und dass du trotz widriger Umstände handlungsfähig (ich bin nicht ohnmächtig) bleibst. 

Genauso wichtig ist es aber auch, dass du dich um eine gesunde Lebensführung kümmerst. Dazu gehören eine gesunde Ernährung, ausreichend Schlaf und regelmäßiger Sport. Auch bewusste Auszeiten sind wichtig, um in einen guten Abstand zum Erlebten zu kommen. Dabei darfst du auch ganz bewusst das Leben genießen und Schönes für dich erleben und tun. 

Schließlich ist es wichtig, dass du über deine Erfahrungen redest. Dinge mit dir alleine ausmachen oder versuchen, Eindrücke zu verdrängen ist nicht ratsam. Deshalb ist es wichtig, mit anderen darüber zu reden, entweder mit Kolleg:innen oder mit einer professionellen Hilfe aus dem polizeiinternen Netzwerk.

Grundsätzlich gilt: Du darfst zu deinen Gefühlen stehen! Lerne sie wahrzunehmen, zu reflektieren und damit umzugehen. Manches ist wirklich sehr traurig oder berührt dich stark. Diese Emotionen im Rahmen einer professionellen Distanz wahrzunehmen und zuzulassen darf sein. 


 

Krisen-Kompass. ...Bleib am Leben!

Diese App kann Suizide verhindern.
Eine Initiative der TelefonSeelsorge.

android.krisen-kompass.app

ios.krisen-kompass.app


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(Quelle: Plakat Weitere Informationen
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31.05.2022